Das Dittersdorf-Konzert „E-dur“ ist das wohl meistgespielte und bekannteste Werk für Kontrabass überhaupt: musikalisch reizvoll, voller technischer und klanglicher Finessen. Zu Recht ist es bei Probespielen und Wettbewerben längst zu einem unverzichtbaren Standardwerk avanciert. Mit unserer Neuausgabe kann das Konzert sowohl in E-dur als auch in D-dur gespielt werden (zwei separate Klavierpartituren sind enthalten). Um der damals üblichen „Wiener Stimmung“ Rechnung zu tragen, legen wir zusätzlich eine Solostimme in Griffnotation vor. Damit wird ein sofortiges Spielen in der klangvollen historischen Stimmung ermöglicht, ohne langwieriges Umlernen. Als Alternative zu den überlieferten Sperger-Kadenzen fügt der Herausgeber Tobias Glöckler der Ausgabe eigene, gut spielbare Kadenzen mit virtuosem Anspruch bei.?
Dvoráks Meisterwerk jetzt noch näher an der Praxis Dvoráks Symphonie Aus der Neuen Welt gilt vielen als sein „opus summum“ und zählt zu den meistgespielten Symphonien überhaupt. Die bereits 1990 bei Breitkopf & Härtel erschienene Ausgabe hat sich im internationalen Konzertbetrieb nicht zuletzt dadurch als maßgebliche Edition etabliert, als sie sich erstmals auf die bei der New Yorker Uraufführung 1893 verwendeten Stimmen stützen kann. Diese sehr aufschlussreiche Quelle galt bis dahin als verschollen. Die Neuausgabe erscheint nun im großen Orchesterformat (25,0 x 32,0 cm), hält jedoch noch etliche weitere Ergänzungen und Verbesserungen bereit: Das Layout der Streicherstimmen ist jetzt praxisorientierter gestaltet, endlich konnten auch die bekannten (und immer wieder überlieferten) Wendeprobleme älterer Ausgaben gelöst werden. Die bislang (wie von Dvorák) im Altschlüssel notierten Stimmen von Posaune I/II sind heutiger Orchesterpraxis entsprechend im Tenorschlüssel wiedergegeben.
„… ganz unerwartet hüpfen Känguruhs mit weißen Häubchen zwischen die Reihen, um Erfrischungen anzubieten.“ Die „Große zoologische Fantasie“ entstand im Februar 1886 für ein Faschingskonzert in Paris. Nach den ersten Aufführungen untersagte Saint-Saens weitere Konzerte und die Drucklegung zu Lebzeiten – aus der (berechtigten) Sorge, das Gelegenheitswerk könne seine ambitionierteren Kompositionen in den Schatten stellen. So trat der Karneval der Tiere erst 1922 nach dem Erstdruck seinen weltweiten Siegeszug an. Die vorliegende Urtext-Ausgabe von Peter Jost basiert vor allem auf dem Autograph, das in wesentlichen Details von dem bisher maßgeblichen Erstdruck abweicht. Im Anhang der Partitur ist der bekannte Text von Loriot abgedruckt.
Seine Solokonzerte sind ausgewachsene dreisätzige Werke und bieten dem mit Originalliteratur nicht eben verwöhnten Kontrabassisten alle Spieltechniken, die sein Herz begehrt. Unsere Ausgaben basieren auf den autographen Quellen. Die Solostimme ist jedoch mit Bogenstrichen und Fingersätzen für den praktischen Gebrauch eingerichtet.
Ende der 1850er-Jahre, als Rossini nur noch zum Privatvergnügen komponierte, entstand mit „Une larme“ eine kleine Elegie für Kontrabass und Klavier. Deren Thema diente auch als Basis eines größeren Variationenwerks für Violoncello und Klavier. Welchen Rang Rossini indes der kurzen Kontrabass-Fassung beimaß, zeigt sich nicht zuletzt darin, dass er diese 1858 noch einmal als reich verziertes Widmungsautograph festhielt. Diese bislang wenig bekannte russische Quelle wird nun erstmals für eine kritische Urtextausgabe mitherangezogen. Zudem bietet Kontrabass-Spezialist Tobias Glöckler, wie in anderen Henle-Urtextausgaben für diese Besetzung, eine für Solo- und Orchesterstimmung eingerichtete Edition, die durch eine Solostimme mit Fingersatz und Strichbezeichnung ergänzt wird.
Mit dem Frühjahr 2002 kommt erstmals auch der Kontrabass als Soloinstrument in den Urtext-Katalog von Henle. Neben dem Kontrabasskonzert von Hoffmeister tritt der "Elefant" in Camille Saint-Saëns' bezaubernder Miniatur aus dem "Karneval der Tiere" auf. Er gehört zu den wenigen Kompositionen für Kontrabass, die für den Lernenden wie für den erfahrenen Musiker gleichermaßen reizvoll sind. Henle legt diesen "Schlager" nun in der Urtext-Fassung für Kontrabass in Solo- und in Orchesterstimmung mit Klavierpart in F-dur und Es-dur vor.
Diese Transkription der Suite italienne ist die erste vollgültige Komposition von Igor Strawinsky, die in das Repertoire für Kontrabass eingeht. Brian Powell Associate Professor für Kontrabass an der Frost School of Music, University of Miami, hat die Versionen der Suite italienne für Violine und Violoncello adaptiert und für Kontrabass passgenau eingerichtet. Darüber hinaus hat er die Auswahl der Stücke erweitert und dabei eine Praxis fortgeführt, die Starwinsky mit seinen beiden Partnern bei der Einrichtung der Suite für Violine und Cello (Dushkin und Piatigorsky) verwendet hatte, und die eine Auswahl von Material aus seinem kompletten Ballett Pulcinella erlaubte. Im vorliegenden Fall hat sich Powell für die Sätze Introduzione, Serenata, Aria, Vivo, Tarantella, Gavotta con due variazione, Scherzino und Minuetto e Finale entschieden. Der Vivo -Satz entstammt dabei direkt aus der Orchesterpartitur der Pulcinella Suite. Dieser Satz wird von vielen klassischen Bassisten als eines der signifikantesten Solos im Orchesterrepertoire angesehen, und ist hier daher originalgetreu wiedergegeben. Suite italienne bietet Musik für Bassisten auf unterschiedlichem Aufführungslevel – Solo-Bassisten, Bassisten in Kammermusikensemble oder im Orchester werden die verschiedenen Aspekte dieser Musik gleichermaßen zu schätzen wissen. Die Suite besitzt eine Fülle von Glanzstücken und technischer Virtuosität, die das Publikum in Erregung versetzen werden.