Clownerie

Mit diesem fünfsätzigen Werk (Zitterpartie - Käfig - Musette interrompue - Zeit-dressur - Grock) bereichert der Saarbrücker Komponist die anspruchsvolle Akkordeonmusik. „Clownerie“ ist dem Interpreten Stefan Hussong gewidmet und seit der Uraufführung 1989 in dessen Konzertrepertoire. Clownerien sind nicht selten kaschierte Trauerbotschaften, deren Oberflächengestalt sich in der Maske des Humors in all seinem Facettenreichtum oft tragikomisch artikuliert. Der 1. Satz Zitterpartie läßt das „Herzklopfen vor dem Auftritt auf der Bühne“ ebenso erahnen, wie der 4. Satz Zeit-Dressur das Abgerichtet sein auf Leistung in einer bestimmten Zeit (zu erbringen) durchschimmern läßt. Der 2. Satz Käfig vollzieht klanglich jenes „Anrennen an eine (imaginäre) Wand“ nach, das einen Menschen in allzuengen Räumen geradezu überfallen kann. Die Musette interrompue läßt - in tänzerischer Diktion - pariserische „Akkordeonromantik“ aufleuchten, währenddessen der letzte Satz Grock von der Tristesse eines Clownlebens „erzählt“ ... (Theo Brandmüller)