Dem Anlass gemäß enthält das Werk verschiedene Volks- und Studentenlieder, die Brahms dem weit verbreiteten „Commers-Buch für den deutschen Studenten“ entnahm. Die Uraufführung der Ouvertüre fand am 4. Januar 1881 in Breslau unter Leitung des Komponisten statt.
Johannes Brahms komponierte die Tragische Ouvertüre op. 81 im Sommer 1880 in Ischl. Die Uraufführung des Werks fand im selben Jahr am 26. Dezember unter Leitung von Hans Richter im Wiener Musikverein statt. Die Erstausgabe (Partitur und Stimmen) erschien 1881 im Verlag N. Simrock (Berlin).
Die drei der insgesamt 21 Ungarischen Tänze , die Brahms selbst orchestriert und in dieser Fassung auch dirigiert hat, waren bislang nicht als Studienpartitur erhältlich. In der Partitur können Sie hier blättern.
„Was andres ist unser Leben, als eine Reihenfolge von Präludien zu jenem unbekannten Gesang, dessen erste und feierliche Note der Tod anstimmt?“ Franz Liszts 1854 entstandene symphonische Dichtung Les Préludes folgt dem gleichnamigen Text, der sich in Alphonse de Lamartines Gedichtsammlung Méditations poétiques findet. Geschildert wird das Schicksal eines Mannes zwischen Liebesglück, ländlicher Idylle und kraftvollem Kampf letzterer rahmt in den hymnischen „Andante maestoso“-Abschnitten das Werk. Die poetische Vorlage Lamartines ist in der vorliegenden Partitur dreisprachig abgedruckt.
Die Tondichtung Finlandia op. 26 entstand im Herbst 1899 als Schlussstück zu der „Musik zu den Pressefeiern", in denen die finnische Intelligenz ihren Protest gegen Zensurverschärfungen der russischen Regierung äußerte. In seiner endgültigen Form wurde das Werk dann am 2. Juli 1900 in Helsinki unter dem Titel „Suomi" (Finnland) uraufgeführt. Durch die Europatournee des Orchesters, die u. a. auch auf die Weltausstellung nach Paris führte, erlangte Finlandia unmittelbar danach seine Berühmtheit. Kompatibel mit PB/OB 5658.
Im Herbst 1909 schrieb Sibelius in sein Tagebuch: „Am Koli! Eines der größten Erlebnisse meines Lebens. Pläne [für] „La Montagne“! Es stellte sich heraus, dass es sich dabei um Pläne für die Vierte Symphonie handelte. Der Kompositionsprozess war nicht einfach, laut Tagebuch bezeichnete Sibelius ihn letztendlich als „Kampf mit Gott“; gerade noch rechtzeitig zur Uraufführung im Frühjahr 1911 gelang es ihm, das Werk zu vollenden: „Meine neue Sinfonie ist eine vollständige Protest gegen d. Compositionen heutzutage. Nichts – absolut nichts vom Cirkus.“ Dieses außergewöhnliche Werk galt anfänglich als schwer verständlich, wenn auch dessen technische Brillanz Anerkennung fand. Die Wertschätzung für die Vierte steigerte sich jedoch im Laufe der Jahre.
Pjotr Iljitsch Tschaikowskys Symphonie Nr. 6 beschließt zusammen mit Bruckners unvollendet gebliebener 9. Symphonie und Dvoráks Symphonie Aus der Neuen Welt die Tradition der romantischen Symphonie. In mehrfacher Hinsicht weist das Werk jedoch auch auf die Orchestermusik des 20. Jahrhunderts hin. Den Beinamen „Pathétique“ erhielt die Symphonie wohl unmittelbar nach der Uraufführung durch Modest Tschaikowsky, den Bruder des Komponisten.
Das Wechselbad der Urteile – „wertlos, völlig unspielbar“ (so Nikolaj Rubinstein, dem Tschaikowsky sein b-moll-Konzert eigentlich zugedacht hatte) und „herrlich“ bzw. „hinreißend“ (so Hans von Bülow, der das Werk dann uraufführte und dem es gewidmet ist) – bringt das Spannungsverhältnis zum Ausdruck. Tschaikowskys Klavierkonzert Nr. 1 ist eines des wirkungsvollsten und beliebtesten der Konzertliteratur überhaupt – und gleichzeitig ein gegen die Konvention komponiertes Werk. Dass Tschaikowsky im Ausland, insbesondere in Deutschland umstritten war, als russischer Neutöner galt und zuweilen Vorwürfe des musikalischen Nihilismus oder Primitivismus aushalten musste, mag heute verwundern, doch genügt ein Blick auf die Partitur des Klavierkonzerts, um Erstaunliches zu entdecken …
Das erste Klavierkonzert von Brahms ist aus einem langwierigen, komplizierten und äußerst mühevollen Entstehungsprozess hervorgegangen und basiert auf einer im Frühjahr 1854 konzipierten Sonate für zwei Klaviere in d-moll. Anstoß für die Entwicklung des Themas ist jedoch ein erschütterndes Ereignis gewesen: Laut Joseph Joachim entstand das „erste Motiv […] infolge der Nachricht von Schumans Selbstmordversuch“. Nur wenige Monate bevor Schumann sich in den Rhein stürzte, war Brahms‘ Name der musikalischen Öffentlichkeit durch Schumanns Aufsatz „Neue Bahnen“ bekannt geworden. In ihm wird Brahms euphorisch als der Musiker gepriesen, „der den höchsten Ausdruck der Zeit in idealer Weise auszusprechen berufen sei.“ Die ungewöhnlich rasche Konzipierung der Sonate und ihr düster-monumentaler Grundcharakter lassen sich deuten als intensive kompositorische Verarbeitung des für Brahms gewiss traumatischen Erlebnisses von Schumanns Suizidversuch. Andererseits mag das jahrelange Ringen um die endgültige Gestalt des Werkes damit zusammenhängen, dass Brahms durch Schumanns prophetischen, spektakulären Aufsatz und die dadurch geweckten Erwartungen an ihn, erhöhtem Druck ausgesetzt war. Zusammen mit Clara Schumann musizierte Brahms die drei Sätze der Sonate, doch er war selbstkritisch. Die ihm vorschwebende, von Clara Schumann empfundene musikalische Monumentalität ließ sich mit der Ausweitung des Klavierklangs auf zwei Instrumente nicht verwirklichen. Er fasste bald den Plan, seine Sonate zu einer Symphonie (seinem ersten Orchesterprojekt) umzuarbeiten. Doch auch diese Idee entsprach nicht vollends seinen Vorstellungen. Erst im Frühjahr 1855 kam er auf die Lösung, ein Klavierkonzert aus dem Material zu entwickeln. Mit Brahms als Solist wurde das Konzert schließlich 1859 uraufgeführt. Zunächst erntete er damit nur wenig Erfolg. Über eine der ersten Aufführungen schrieb Brahms an Joachim, dass das Konzert „glänzend und entschieden – durchfiel.“ Brahms war davon kaum überrascht, war ihm doch zweifellos die Neuheit des Werkes bewusst, die den Erwartungshorizont des zeitgenössischen Publikums überstieg. Die komplexe Struktur, die sinfonischen Dimensionen, der Verzicht auf effektvolle, elegante Brillanz des Soloparts, der durchweg eine spezifisch Brahmssche orchestrale Fülle besitzt – all das musste zunächst verwundern, bis gerade solche Qualitäten das d-moll-Konzert zu einem der berühmtesten Meisterwerke seiner Gattung werden ließen.
Johannes Brahms komponierte die Tragische Ouvertüre op. 81 im Sommer 1880 in Ischl. Die Uraufführung des Werks fand im selben Jahr am 26. Dezember unter Leitung von Hans Richter im Wiener Musikverein statt. Die Erstausgabe (Partitur und Stimmen) erschien 1881 im Verlag N. Simrock (Berlin).
Das deutsche Requiem von Johannes Brahms entstand im Jahr 1866. Die erste vollständige Aufführung des Werks fand am 18. Februar 1869 im Leipziger Gewandhaus statt, nachdem einzelne Sätze bereits zuvor in Wien, Bremen und Zürich erklungen waren. Bei Breitkopf & Härtel erschien das Werk erstmals (mit Partitur, Chor- und Orchesterstimmen sowie dem Klavierauszug des Komponisten) im Rahmen der Brahms-Gesamtausgabe (1926-28), die von Eusebius Mandyczewski und Hans Gál im Auftrag der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien wissenschaftlich betreut wurde.
Die Karelia-Suite op. 11 wurde 1893 von dem finnischen Komponisten Jean Sibelius geschrieben und nach der Karelia-Region in Finnland benannt. Inzwischen hat sie sich zu einem seiner beliebtesten Werke entwickelt.
Pjotr Iljitsch Tschaikowsky schrieb die Suite zu seinem Ballett „Der Nussknacker“ im Januar/Februar 1892, noch während er die Ballettmusik orchestrierte. Die Partitur der Suite wurde so vor der Gesamtpartitur des Balletts fertig und noch bevor das Werk seinen endgültigen Titel bekam. Die Uraufführung der Suite fand am 7. März 1892 in St. Petersburg unter Leitung des Komponisten statt. Erstausgaben der Partitur erschienen im selben Jahr in drei Verlagen.
„Anliegen der kritisch-praktischen Ausgabe der Brandenburgischen Konzerte ist es, das Aufführungsmaterial zu diesen Standardwerken der barocken Musikliteratur auf eine dem heutigen Erkenntnisstand entsprechende sowie aufführungspraktischen Erfordernissen genügende Lesart zu bringen.Grundlagen der vorliegenden Neuausgaben sind das überlieferte - für das 5. Konzert zum Teil erstmalig ausgewertete - Quellenmaterial und die Neue Bach-Ausgabe (NBA). Darüber hinaus beziehen sie für editorische Ergänzungen und Anmerkungen zur Aufführungspraxis einschlägige theoretische Schriften des 18. Jahrhunderts ein.“(aus dem gemeinsamen Vorwort der Bach-Forscher Werner Felix, Winfried Hoffmann und Armin Schneiderheinze zu den „Sechs Brandenburgischen Konzerten“)
Die Freischütz-Ouvertüre ist neben ihrer ursprünglichen Funktion für die Oper seit jeher ein außergewöhnlich beliebtes Konzertwerk. Carl Maria von Weber greift dabei in Auszügen die zentralen Elemente der Opernhandlung auf: Waldstimmung, Wolfschlucht, Agathes Liebesarie prägen atmosphärisch und thematisch den Ablauf des Orchesterstücks, das in strahlendem C-dur auch das glückliche Ende der Oper vorwegnimmt.
Nun wurde gespielt, und zu meiner höchsten Ueberraschung; ein starkes, volles Orchester, ganz vortrefflich einstudirt, die Tempi in der Hauptsache ganz richtig, alles sauber und gut vorgetragen. Mein Gott, wie mich das ergriff, so zum ersten Male eigentlich etwas von mir aufgeführt zu hören, ohne mich, und ohne eigentlich Rücksicht auf mich! Und nun gerade diese Tannhäuser-Ouvertüre! Ich sass in einer unbeschreiblichen inneren Aufregung da : leider wurde ich stark vom Publikum, das auch davon erfahren hatte, beobachtet; aber ich merkte nichts davon, und brach in einem Strom wohlthätiger Thränen aus. () Am Schluss, beim grossen Applaus des Publikums das gar nicht wusste, wie es dazu kam , drehte sich der Dirigent und das ganze Orchester zu mir herum, und rief und klatschte, dass ich aufstehen und mich bedanken musste (Richard Wagner aus Straßburg an seine Frau Minna, 15. Januar 1858)