Für Pianisten, die einen tieferen Einblick in Beethovens musikalische Entwicklung gewinnen möchten, ist diese unerschöpfliche Sammlung Beethoven’scher Klavierwerke sehr zu empfehlen. Denn sie enthält alle Kompositionen Beethovens für Klavier mit Ausnahme der 32 Sonaten, der Variationen und Tänze – und damit Werke aus sämtlichen Lebensabschnitten des großen Komponisten. Seine liebenswerten Bagatellen op. 33, das Albumblatt „Für Elise“ und „Die Wut über den verlorenen Groschen“ fehlen dabei genausowenig wie die Kurfürstlichen Sonaten. Diese Urtextausgabe lehnt sich im äußeren Notenbild eng an die Schreibweise Beethovens an. Durch diese optische Angleichung erschließen sich tonräumliche Zusammenhänge auf sinnfällige Weise und der Pianist kommt Beethoven ganz nah.
Chopin revolutionierte die Etüde – er adelte den Walzer. Sein ganzes Leben lang beschäftigte er sich immer wieder mit dieser Gattung und schuf ein breites Spektrum an Formen, von virtuosen Paradestücken – den Grandes Valses Brillantes – bis zu tiefmelancholischen Stimmungsbildern. Nur eines ist allen Werken gemeinsam: tanzen kann und soll man diese Walzer nicht! Unser Band enthält sämtliche Walzer Chopins, die zu Lebzeiten oder postum erschienen, darunter populäre Geniestreiche wie etwa den sogenannten Minutenwalzer (op. 64 Nr. 1). Dort, wo zwei authentische Versionen des gleichen Walzers überliefert sind, bringen wir selbstverständlich den Urtext beider Fassungen.
Der epochale Klaviervirtuose Liszt verfasste für sein Instrument zahllose Transkriptionen von Werken anderer Komponisten – Wagners Tristan und Isolde als Schlüsselwerk des 19. Jahrhunderts gehörte natürlich dazu. Seiner kongenialen Übertragung der berühmten Schluss-Szene („Mild und leise, wie er lächelt“) auf das Klavier verdanken wir im Übrigen auch den heute geläufigen Titel „Isoldens Liebestod“ – Wagner selbst sprach noch von Isoldes „Verklärung“. Den raffinierten – aber nicht unspielbar schweren – Klaviersatz Liszts bringen wir in bester Urtext-Qualität, inklusive des originalen Fingersatzes des Tasten-Meisters. Im Anhang unserer Ausgabe ist zudem der Gesangstext dieser finalen Szene des Dramas abgedruckt. Unser Beitrag zum Wagner-Jahr 2013!
Seit nunmehr 50 Jahren ist Henles Ausgabe der Beethoven-Sonaten anerkannter Standard bei jeder ernsthaften Auseinandersetzung mit diesem ‚Neuen Testament‘ der Klavierliteratur. Mit dem Erscheinen der drei Sonaten op. 31 in überarbeiteten Einzelausgaben möchten wir nun die Messlatte noch um ein entscheidendes Stück höher legen: Kein Geringerer als der Pianist und Dirigent Murray Perahia hat sich erstmals überhaupt überzeugen lassen, seine Fingersätze zu veröffentlichen und als Mitherausgeber seine tiefen Einblicke in die Welt der Quellen jedem Musikinteressierten anzuvertrauen. Der nach allen Regeln der Editionskunst herausgegebene Notentext wird flankiert von einem umfangreichen, informativen Vorwort und detailliertem Bericht zu Quellen und Lesartenproblemen. Fortsetzung folgt!?
Als Liszt die Leitung der Weimarer Hofoper antrat, setzte er sich intensiv mit Goethes Werk auseinander. Besonders das Faust-Thema fesselte ihn. Nikolaus Lenaus 24 Szenen umfassende Dichtung „Faust“ nahm er zur Vorlage für sein zweiteiliges Orchesterwerk „Episoden aus Lenau’s Faust“. Den zweiten, zunächst für Klavier solo komponierten Teil, einen wilden, sich fast ins Delirium steigernden „Tanz in der Dorfschenke“, überschrieb er mit „Mephistowalzer“. Die Klavierkomposition ging schon bald eigenständig um die Welt und gilt bis heute als Inbegriff eines hochvirtuosen Bravourstückes. Im Anhang geben wir erstmals eine von Liszt gekürzte und vereinfachte Fassung des Stücks wieder.?
Seit nunmehr 50 Jahren ist Henles Ausgabe der Beethoven-Sonaten anerkannter Standard bei jeder ernsthaften Auseinandersetzung mit diesem ‚Neuen Testament‘ der Klavierliteratur. Mit dem Erscheinen der drei Sonaten op. 31 in überarbeiteten Einzelausgaben möchten wir nun die Messlatte noch um ein entscheidendes Stück höher legen: Kein Geringerer als der Pianist und Dirigent Murray Perahia hat sich erstmals überhaupt überzeugen lassen, seine Fingersätze zu veröffentlichen und als Mitherausgeber seine tiefen Einblicke in die Welt der Quellen jedem Musikinteressierten anzuvertrauen. Der nach allen Regeln der Editionskunst herausgegebene Notentext wird flankiert von einem umfangreichen, informativen Vorwort und detailliertem Bericht zu Quellen und Lesartenproblemen. Fortsetzung folgt!?
Die Geräusche des Wassers – Klänge von Springbrunnen, Wasserfällen und Bächen – waren ein beliebtes Sujet im musikalischen Impressionismus. Nachdem bereits Liszt mit seinen „Jeux d’eaux à la Villa d’Este“ in diese Richtung gewiesen hatte, ließ sich auch Ravel von diesem Thema inspirieren. Dabei schlug er neue kompositorische Wege ein: In seinen „Jeux d’eau“ entwickelte er eine schwebende Harmonik und erzielte neue klangmalerische Effekte. Dieses flirrende Tongemälde bildet den Anfang unserer Urtextausgaben dieses wichtigen französischen Meisters. Um ein optimales Stichbild für diese hochkomplexe Musik bieten zu können, haben wir unser Urtextformat etwas vergrößert – und garantieren so beste Lesbarkeit!?
Musikhandel und Pianisten haben Grund zur Freude: Der G. Henle Verlag knüpft mit dieser Neuerscheinung an den riesigen Erfolg seiner Jubiläumsausgabe "Piano Album" an. Zu einem extrem knapp kalkulierten Ladenpreis enthält dieser Querschnitt durchs gesamte Urtext-Klavierprogramm (zweihändig) von Henle sage und schreibe 39 vollständige, in sich abgeschlossene Klavierstücke. Darunter berühmte und vielgespielte Stücke (wie das h-moll- Prélude von Chopin). Alles in Henle Urtext-Qualität! Als Extra-Pluspunkte seien genannt: Bezeichnung des Schwierigkeitsgrads sowie Vorwort und knappe Text-Einführungen zu allen Komponisten und Stücken in vier Weltsprachen (deutsch, englisch, französisch, japanisch).?
Die drei beliebten Intermezzi op. 117 kann man als Inbegriff des brahmsschen Spätwerks für Klavier bezeichnen. Clara Schumann bekannte: „In diesen Stücken fühle ich endlich wieder musikalisches Leben in meine Seele ziehen und spiele mit Hingebung“. Brahms selbst äußerte sich, wie so oft, lakonisch. Obwohl er die drei Intermezzi selbst mitunter als „Wiegenlieder“ bezeichnete, lehnte er diese Betitelung offiziell ab: „Es müsste dann ja dabeistehen ‚Wiegenlied einer unglücklichen Mutter‘ oder eines trostlosen Junggesellen“. Die Neuausgabe der mäßig schwierigen Intermezzi (Stufe 5/6) ist nun nach dem Text der neuen Brahms-Gesamtausgabe revidiert und mit dem Fingersatz von Andreas Boyde versehen.
Skrjabins zweisätzige 2. Klaviersonate gis-moll hat eine relativ langwierige Entstehungsgeschichte. Erste Arbeiten gehen bis ins Jahr 1892 zurück, doch im Sommer 1896, nachdem Skrjabin die Sonate bereits mehrfach in Paris öffentlich aufgeführt hatte, berichtete er dem befreundeten Verleger und Mäzen Beljajew entmutigt: „Die Sonate habe ich zwar vollendet, aber bin damit völlig unzufrieden, obwohl sie siebenmal umgearbeitet wurde.“ Erst 1898 war der Komponist zufrieden, und das Werk erschien im Druck. Unsere Urtextausgabe zieht neben der vom Komponisten sorgfältig betreuten Erstausgabe eine von Skrjabin persönlich eingespielte Aufnahme auf Papierrollen für die mechanischen Klaviere der Firma Ludwig Hupfeld heran.
Ausgehend von dem schnell weltberühmt gewordenen Prélude cis-moll op. 3 Nr. 2, das bereits 1892 entstand, verfasste Rachmaninow bis 1910 zwei weitere Sammlungen von Préludes, die 1911 auch als Gesamtband publiziert wurden. Angelehnt an die entsprechenden Vorbilder von Chopin, Skrjabin oder dem großen Ahnherrn J.S. Bach, ergeben sie zusammen einen Zyklus von 24 Préludes in allen Dur- und Molltonarten, sind im Unterschied zu den vorigen aber nicht systematisch nach Tonarten angeordnet. Ein letzter Höhepunkt der spätromantischen Klaviermusik, an dem kein Pianist vorbeikommt!
Als die Früchte von Johannes Brahms’ Sommeraufenthalt 1893 in Ischl – die Klavierstücke op. 118 – unter seinen Zeitgenossen bekannt wurden, war man begeistert. Clara Schumann durfte die neuen Werke als eine der ersten kennenlernen und attestierte den Stücken „in kleinstem Rahmen eine Fülle von Empfindung“. Philipp Spitta meinte treffend, die Werke seien „recht zum langsamen Aufsaugen in der Stille und Einsamkeit“. Opus 118 enthält mit dem Intermezzo A-dur und der Romanze F-dur zwei der bekanntesten Miniaturen des Komponisten. Allen, die in den Kosmos des späten Brahms eintauchen möchten, legen wir diese auf dem Notentext der neuen Brahms-Gesamtausgabe beruhende Urtextausgabe besonders ans Herz.
Johannes Brahms’ Fantasien op. 116 entstanden vermutlich zusammen mit den Intermezzi op. 117 im Sommer 1892 in Bad Ischl. Der Aufenthalt im Salzkammergut inspirierte Brahms offenbar zur Komposition von Soloklaviermusik, denn ein Jahr später arbeitete er am selben Ort an weiteren Zyklen. Unter diesen späten, melancholischen Klavierstücken ist Op. 116 besonders von Gegensätzen charakterisiert. Vier „träumerische“ – so Clara Schumann – Intermezzi wechseln sich mit drei „tief leidenschaftlichen“ Capricci ab. Siebenmal echter Brahms, der sich aufgrund mittlerer Schwierigkeiten durchaus auch von Nicht-Virtuosen erschließen lässt. Unsere Revision bringt den Notentext der neuen Brahms-Gesamtausgabe.
Entstehung und Veröffentlichung der ersten beiden Bände von Liszts „Pilgerjahren“ sind eng miteinander verbunden. Nur ein knappes Jahr nach der Rückkehr aus der Schweiz brachen Liszt und seine Lebensgefährtin Marie d’Agoult im August 1837 zu einer mehr als zweijährigen Italienreise auf. Hatte der Komponist im „Schweiz“-Band vor allem Natur, Landschaft und Geschichte des Landes musikalisch umgesetzt, so widmet sich der „Italien“-Teil den Eindrücken aus Dichtung (Petrarca, Dante) und bildender Kunst (Raffael, Michelangelo). Die insgesamt sieben Stücke, deren Höhepunkt am Ende die sogenannte „Dante“-Sonate bildet und die zwischen 1838 und 1849 entstanden sind, wurden bis zur Publikation 1858 aber teilweise noch mehrfach umgearbeitet. Das drei Jahre später als Ergänzung erschienene Heft „Venezia e Napoli“ ist separat als HN 985 erhältlich. Vorliegende Revision berücksichtigt erstmals auch eine handschriftliche Kopie der Nr. 2 mit Korrekturen von Liszt („Stichvorlage“). Für den neuen Fingersatz konnte der Schweizer Pianist Francesco Piemontesi gewonnen werden.
Diese außergewöhnliche Edition umfasst eine Auswahl von Klavierwerken chinesischer Komponisten aus der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Sie sind einerseits von westlichen Einflüssen, andererseits aber auch von der facettenreichen Volksmusik Chinas geprägt. Der Bogen reicht vom kurzen Charakterstück bis zur Sonatine, von der einfachen Liedbearbeitung bis zum mehrteiligen Zyklus. Die Werke sind im Bereich mittlerer Schwierigkeit und bieten einen repräsentativen Querschnitt zu einem in Europa noch weitgehend unbekannten musikalischen Kosmos. Überwiegend pentatonisch geprägt, vereinen diese Werke den Zauber fernöstlicher Musik mit dem Klavierklang. Für die Auswahl der Stücke konnte die bekannte Pianistin Jingxian („Jane“) Xie aus Shanghai gewonnen werden, die diese Kompositionen regelmäßig im Konzertsaal spielt. Sie steuert nicht nur den Fingersatz bei, sondern gibt in einer Einführung auch einen allgemeinen Überblick zur modernen chinesischen Klaviermusik sowie Erläuterungen zu den einzelnen Stücken.
Den Beginn seiner kompositorischen Karriere läutete Sergej Rachmaninow mit 5 kleinen Klavierstücken ein, die er im Dezember 1892 erstmals in einem Konzert in Charkow (heute Charkiw) vorstellte. Das zweite Stück, unscheinbar „Prélude“ benannt, ist das berühmte cis-moll-Prélude, das bald in der ganzen Welt gespielt wurde und Rachmaninows meistgespielte Zugabe werden sollte. Doch auch die übrigen Stücke, ganz unterschiedlich im Charakter, erfreuen sich bis heute allgemeiner Beliebtheit bei den Klavierspielern. Denn sie sind alle „typischer“ Rachmaninow und zugleich auch für Amateure technisch gut zu bewältigen. Die Edition beruht auf der Erstausgabe und dem im Moskauer Glinka-Museum aufbewahrten Autograph. Neben der Originalfassung von 1892 bietet diese Urtextausgabe auch zwei Überarbeitungen, die Rachmaninow von Mélodie und Sérénade fast 50 Jahre später in den USA erstellte – und erlaubt so einen direkten Blick auf seine gewandelten pianistischen Vorstellungen. Für den Fingersatz zeichnet der Rachmaninow-Experte Marc-André Hamelin verantwortlich.
Dieser Zyklus von sechs Klavierstücken entstand 1896, nur vier Jahre nach Rachmaninows Abschluss am Moskauer Konservatorium. Er lässt bereits den musikalisch gereiften Künstler erkennen. Der tiefe Ausdrucksgehalt und die komplexe pianistische Textur der sechs Stücke weisen deutlich auf spätere große Zyklen wie die Préludes und die Études-Tableaux voraus. Für diese Henle-Urtextausgabe war es möglich, die Autographe im Moskauer Glinka-Museum einzusehen und mit deren Hilfe etliche Fehler und Ungenauigkeiten der Erstausgabe zu beseitigen. Als Bonus findet sich im Anhang die späte Fassung des zweiten Moment musical es-moll, die Rachmaninow 1940 in den USA veröffentlicht hat. Für den Fingersatz konnte kein geringerer als Marc-André Hamelin gewonnen werden.
Diese im Sommer 1848 ausgearbeiteten, aber vermutlich bereits früher entworfenen Klavieretüden erschienen in der deutschen Originalausgabe Anfang 1849 nur mit der Nummerierung 1–3. In der französischen Erstausgabe Ende des gleichen Jahres erhielten sie – möglicherweise auf Wunsch des Verlegers – den neuen Titel „Trois Caprices poétiques“ und zusätzlich jene charakteristischen Einzelüberschriften „Il lamento“, „La leggierezza“ und „Un sospiro“, die sich für die bis heute sehr beliebten Stücke durchsetzen sollten. Gegenüber den frühen Etüden, in denen der rein klaviertechnische Aspekt im Vordergrund steht, bildet hier die poetisch-klangliche Idee das Zentrum dieser dezidiert für den Konzertvortrag geschriebenen Kompositionen. Für die Revision standen mehrere inzwischen neu bekannt oder zugänglich gewordene Quellen zur Verfügung – darunter das als Stichvorlage dienende Autograph.
€15.50*
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