Der Geigenkasten bietet eine Fülle vielfältigster Materialien für den Violinunterricht. Er lässt sich als didaktischer Fundus zusätzlich zu jeder Geigenschule einsetzen, eignet sich aber auf Grund des ansteigenden Schwierigkeitsgrades innerhalt der Kapitel auch als Leitfaden für den Unterricht in der Art einer Violinschule. Heft 1 (EB 8771): Streichen, Greifen, Spielen – die ersten Schritte Die einzelnen Abschnitte widmen sich den Themen • Haltungs- und Bewegungsspiele • Musik mit leeren Saiten und Grundlagen der Bogentechnik (in der Mitte, am Frosch, an der Spitze und an wechselnden Bogenstellen) • Greifen in der ersten, zweiten und dritten Griffart sowie mit tiefem ersten Finger • Verbindung der Griffarten und Chromatik • Rhythmen spielen, lesen, notieren • Töne lesen und notieren sowie • im Kapitel „Musik erfinden“ der Improvisation. Fast immer gibt es zweite Stimmen zum gemeinsamen Musizieren und Texte zum Singen. Auf diese Weise stellt das Heft Lieder und Violinstücke zu verschiedenen Anlässen und zum Jahreskreis bereit. Zwischendurch ist Wissenswertes zur Geige eingestreut. Ergänzend stehen zwei Ordner mit Audiotracks im MP3-Format zu EB 8771 zum Download bereit. Der erste, „Stimmen und Spielen“, enthält die Töne der leeren Saiten zum häuslichen Einstimmen sowie 25 Lieder aus dem Heft zum Anhören und Mitspielen. Der zweite Ordner, „Im Konzert“, enthält eine Auswahl an Violinmusik verschiedenster Stilbereiche. Dabei gibt es vielerlei thematische Bezüge zu Stücken des Heftes zu entdecken. Heft 2 (EB 8772) beschäftigt sich – wiederum mittels kurzer zweistimmiger Musizier-Stücke – mit dem Lagenspiel (Lagenwechsel, zweite, dritte, vierte und halbe Lage), dem Vibrato und dem Spiccato. Zum Lagenwechsel, einem der zentralen Themen der Streicherpädagogik, enthält der Band ein vertiefendes Lagen-Fitnessprogramm zum Herausnehmen. Heft 3 (EB 8773) schließlich führt in die Stile vom Frühbarock bis zur Gegenwart ein und erweitert die Technik mit Laufwerk, Doppelgriffen und hohen Lagen in Richtung eines virtuoseren Spiels. Der Geigenkasten (Heft 1) wurde 2005 mit dem Deutschen Musikeditionspreis ausgezeichnet.
Kreutzers Anfang 1806 erschienene „40 Études ou Caprices“ für Violine – heute sind es 42 – stellen das Ergebnis seiner jahrelangen Tätigkeit am Pariser Konservatorium und die umfassendste Studien-Sammlung aus seiner Feder dar. Ihre systematische und vollständige Aufarbeitung der entscheidenden Techniken des anspruchsvollen Violinspiels machten sie zum unverzichtbaren Handwerkszeug jedes ernsthaften Geigenschülers (Hochschulniveau). In den seitdem vergangenen zwei Jahrhunderten folgten der Pariser Erstausgabe zahlreiche Nachdrucke in verschiedenen Verlagen, häufig von berühmten Solisten und Lehrern bearbeitet. Schon wenige Jahre nach der Erstausgabe veröffentlichte Kreutzer eine vollständige Revision des Standardwerks, in der er Etüden austauschte oder stark veränderte. Diese zweite Fassung der Sammlung ist Grundlage unserer Urtextausgabe, die jedoch auch die Varianten der Frühfassung präsentiert. Der Virtuose und gesuchte Violinpädagoge Ingolf Turban hat diese Ausgabe prüfend begleitet und mit moderner Bezeichnung versehen, so dass sie zur optimalen Grundlage für den heutigen Geigenunterricht wird.
Bachs sechs Violinsoli sind in einer besonders schönen Reinschrift des Komponisten erhalten. Diese Werke – und das haben sie mit den sechs Cellosuiten gemeinsam – gelten als musikalische und instrumentaltechnische Meilensteine der Musikliteratur. Bach nutzt geschickt die Möglichkeiten der Violine, mittels Akkordbrechungen und Doppelgriffen abschnittsweise echte Mehrstimmigkeit herzustellen. Kulminationspunkt dieser Errungenschaften ist die berühmte Chaconne aus der zweiten Partita, die immense musikalische Dichte bei unerhörter geigerischer Herausforderung erreicht. Die von Wolfgang Schneiderhan bezeichnete Stimme ist für die Spielpraxis eingerichtet und gibt z.B. Empfehlungen zur Ausführung von Akkorden und Arpeggien.
Der Wiener Jakob Dont gehört zu den bedeutenden Violinpädagogen des 19. Jahrhunderts und verfasste zahlreiche Studienwerke, die bis heute unverzichtbare Klassiker der Unterrichtsliteratur für Violine sind. Dazu zählen vor allem seine 24 „Études et Caprices“ op. 35, die schon zwischen 1840 und 1849 entstanden, aber von Dont 1880 in einer überarbeiteten Sammelausgabe in ihre definitive Form gebracht wurden. Diese sehr anspruchsvolle Etüdensammlung (Hochschulniveau) war rasch so erfolgreich, dass im 20. Jahrhundert unzählige, meist stark bearbeitete Neuausgaben von Geigern wie Carl Flesch, Max Rostal oder Ivan Galamian erschienen. Die Urtextausgabe des G. Henle Verlags macht nun erstmals wieder das unverfälschte Original mit Donts authentischen Fingersätzen und Strichbezeichnungen zugänglich, zudem in bestechender grafischer Qualität mit praktischen Ausklappseiten. Die Weltklassegeigerin und gefragte Pädagogin Antje Weithaas hat diese Ausgabe prüfend begleitet und die Fingersätze Donts behutsam ergänzt.
Dont, Kreutzer, Rode: gleich drei der herausragenden Violinpädagogen des 19. Jahrhunderts sind hier in einem Titel vereint. Rodolphe Kreutzer und Pierre Rode verfassten Anfang des 19. Jahrhunderts jeweils epochemachende Etüdensammlungen (siehe HN 1177 und HN 1186); als Heranführung an diese beiden Standardwerke schrieb Jakob Dont 1852 seine überaus hilfreichen 24 Vorübungen op. 37, an denen bis heute kein Geiger im Unterricht vorbeikommt. Ihr Erfolg zeigt sich auch darin, dass im 20. Jahrhundert zahlreiche Neubearbeitungen von Geigern wie Hans Sitt, Carl Flesch oder Ivan Galamian erschienen. Die Urtextausgabe des G. Henle Verlags macht nun erstmals wieder das unverfälschte Original mit Donts authentischen Fingersätzen und Strichbezeichnungen zugänglich, in hervorragend lesbarem Notenbild. Der gesuchte Pädagoge Paul Roczak hat diese Ausgabe prüfend begleitet und die Fingersätze Donts behutsam ergänzt.
Der mit Mendelssohn Bartholdy befreundete Geiger Heinrich Wilhelm Ernst zählte zu den großen Virtuosen seiner Zeit - durchaus in einer Reihe mit Paganini, Vieuxtemps oder Wieniawski stehend. Wie diese hinterließ auch er eine Reihe von Kompositionen, bei denen die Violine alle ihre Möglichkeiten zeigen darf. Unter den wenigen Werken, die heute noch gespielt werden, ragen zwei ebenso brillante wie technisch anspruchsvolle Stücke für Violine solo heraus: die 1854 veröffentlichte Bearbeitung von Schuberts „Erlkönig“ sowie die letzte der 1864 erschienenen Sechs mehrstimmigen Studien, die das damals äußerst populäre irische Volkslied „The Last Rose of Summer“ zum Thema hat. Betreut von dem Geiger Ingolf Turban bringt Henle diese beiden Perlen der Sololiteratur für Violine jetzt in einer Urtext-Edition heraus.
Hier werden die restlichen Griffarten der 1. Lage (3. Finger hoch, 1. Finger tief und 4. Finger tief) eingeführt und zu Tonarten kombiniert. Die Kinder lernen Dur- und Moll-Tonarten (bis 3# und 3b) und deren Charakteristika kennen.