12 Konzertetüden op. 41

Die vorliegenden 12 Etüden für Konzertgitarre opus 41 des deutschen Komponisten und Gitarristen Burkhard (Buck) Wolters stellen einen neuen Meilenstein im Repertoire der Konzertgitarre dar. Sie sind einerseits der Tradition großer Etüdenzyklen wie z.B. den 12 Etüden von Frédéric Chopin opus 10 und opus 25 und vor allem den 12 Etüden für Gitarre von Heitor Villa-Lobos verpflichtet, zeigen aber andererseits eine ganz und gar eigenständige Tonsprache und Erfindungskraft. Kompositorische Parallelen zu den 12 Etüden des großen brasilianischen Komponisten finden sich immer wieder: Etwa in der Gestaltung der ersten zwei Etüden beider Komponisten als Arpeggiostudien oder in der Einbeziehung vieler Tonrepetitionen in der jeweils vierten Etüde; solche und andere reizvolle Referenzen stellen in souveräner Weise und fern jeder Epigonalität dem interessierten und geschulten Betrachter interessante Bezüge zu Villa-Lobos her. Neben den in der Vergangenheit schon häufig behandelten gitarristischen Techniken wie z.B. Arpeggien, Tonleitern oder Bindungen in der linken Hand, werden im vorliegenden Zyklus auch ungewöhnlichere gitarristische Aufgabenstellungen zum Anlass einer Etüde. Als Beispiel seien die Bewältigung konsequenter polyphoner Zweistimmigkeit in hohem Tempo, die Trillertechnik über zwei Saiten oder die Kombination von Arpeggiotechnik und künstlichem Flageolett genannt. Einige der Etüden gehen an Länge und akrobatischer Schwierigkeit weit über das bisher gekannte und gewohnte Maß hinaus.